In heutiger Zeit sind Erotikartikel schon (fast) eine Selbstverständlichkeit. Erotikgeschäfte gibt allerorten, sei es als Ladengeschäfte, oder als Online-Shops. Die Menschen sprechen zwar leicht verschämt, aber letztlich doch lockerer über den Einsatz diverser Erotikartikel, um die Lust am Liebesspiel zu steigern. Sex und die Lust an der Lust sind längst keine Tabuthemen mehr. Doch dies war früher einmal anders.
Christentum und Prüderie
Bis zur sexuellen Befreiung der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts herrschte (nicht nur) in der westlichen Welt eine starke Prüderie, die vor allem von der katholischen Kirche gefordert und verteidigt wurde. Sex war ein biologischer Akt, der einzig der Fortpflanzung diente. Bis heute gilt hier noch der Standpunkt vom „Nein“ zur künstlichen Empfängnisverhütung.
Begonnen hatte diese Entwicklung, als das Christentum zur Weltreligion aufstieg. Erotikartikel, die in der Antike noch in der Gestalt von Figuren, speziellen Betten, Gefäßen und Getränken an der Tagesordnung waren, wurden zunehmend tabuisiert. Die Menschen mussten sich mit eigenen Kreationen behelfen oder Gegenstände zweckentfremden. So stammte der erste Vibrator der Geschichte beispielsweise aus dem 19. Jahrhundert und wurde mit Dampf betrieben. Anhänger sadomachistischer Neigungen hatten es leichter, an passende Erotikartikel zu kommen. Peitschen und Fesseln gab es ja in Hülle und Fülle.
Beate Uhse und Teresa Orlowski: Erotikartikel nach der sexuellen Befreiung
Nach der sexuellen Befreiung der 70er Jahre war die Prüderie zerbrochen. Es ist kein Zufall, dass es anschließend besonders Frauen waren, die durch die Fertigung diverser Erotikartikel Bekanntheit erlangten. Frauen wurden bis dahin in der Öffentlichkeit mit Erwartungen konfrontiert, die von ihnen verlangten, sie müssten sich wie Nonnen verhalten. Es galten die „3 Ks“ – Kirche, Kinder, Küche. Doch nun genossen sie die Freiheit, die sich ihnen endlich bot und lebten diese auch offensiv aus. In Deutschland wurden insbesondere Beate Uhse und Teresa Orlowski für ihre Erotikartikel berühmt.
Das Internet gibt einen weiteren Schub
Heute ist es leichter als jemals zuvor, an erotische Spielzeuge zu kommen. Das Internet hat das Tor zu den Sex Toys aus aller Welt geöffnet. Anbieter wie Fun Factory nutzen die Möglichkeiten des online Vertriebes. Der Versand der Artikel für den gewissen Extraspaß im Bett erfolgt diskret.